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050_2022 S'läuft. Oder auch: Nachts sind alle Katzen grau_Teil 2

  • Autorenbild: GM
    GM
  • 5. Nov. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Nov. 2022

Samstag, 05.11.2022, Schlotzpark, .... Schlotzpark. Blödsinn Rechner.... Schlosspark.

S'laffd. Ned unbedingt wia i's gern häd, owa ...

s'lafft.

Mei spontan gedateter Begleitschutz aus Giasing gesteht mir, dass er vor zwei Tagen, als ich nachts an ihm ... da hod er's Denga ogefangt. Hod a.

*Eiiiiii, so fria scho fang'sd as denga o. Sauba!*, der Hofnarr auf meiner Schulter hat die Legalisierung von Marihuana um einige Daten vorverlegt. *Hoid dai Bappn!* raunz ich ihn an: *Und hea sofort auf, mir mit deine Fiaß in'd Brust zu trommen du ......* Reiß mich zam.

"Worüber?" frag ich den hochgewachsenen Kerl neben mir scheinheilig. Das Spiel ist eröffnet. Will seine Reaktion sehen. Er will nicht recht rausrücken, also antworte ich mir selbst: "Ob dich trauen sollst oder nicht, stimmt's?" Grinsen im Unterton. Er schaut mich an und nickt verdutzt.

"Na schau mi ned so a. Sooo schwierig zum erraten war des jetz a ned."

Wir trotten nebeneinander her. Ein leise unterdrücktes Lachen rutscht mir aus der Kehle. Schau wohl recht verschmitzt. "Was daran lustig?" er.

"Nix. Garnix. Alles gut. Ich find's ja mutig." Bin von mir selbst überrascht, das war ja schon fast persönlich. "I lach mehr über mi selbst. Irgendwie hab i grad an Lauf. Witzig. Zehn Jahr lang passiert nix und dann - irgendwie andauernd...." Quitsch!!!!!! Bremsen... *Oh..... Jetzt muss'd die Kurven kriegen. Er ko ja wissn, dass er ned da einzige is, der grad oklopft, aber an Baseballschläger muas'd etz a ned gleich wiada aussaziang, Madl*, der Bremser in mir. "Dass dich wer anspricht?" er, bass erstaunt. Und sofort hinterher: "Wieso, wie viele...?"

"Ok", fall ich ihm mit selbstironischem Unterton ins Wort: "... lass mich besser so formulieren. Wenn zehn Jahr nix bassiad, na san zwei in da Woch des neiche dauernd."

Bam! Mein Gradaus, meine Ehrlichkeit und meine Art, mich selbst auf den Arm zu nehmen entwaffnet ihn offensichtlich.

Das wiederum erstaunt mich. Wieso, denk ich, das ist doch völlig normal. Sich selbst nicht immer so ernst zu nehmen.... hm....

Hei da Zwick, da hob i etz owa an Herzalfilter dawischt!!!!

Derweil ich überleg, wann und wie deutlich ich ihm mitteile, dass er sich - bitteschön - keine weiteren hormonellen Verirrungen in meine Richtung leisten soll, schlagd da Feichermela in seim Oberstüberl Alarm.


Des gspiad ma einfach, wenn's ned fui mehr wead ois der oane Spaziergang. S is an netter Kerl. Ned amoi greislig. A echta Giasinger. Owa was huift's. Des is ned des meine, des wead ned des meinige.

Ned amoi für mehr als no oane Rundn mit'm Hund. I ko's a ned ändan.


Jedenfalls funktioniert A.'s Plan, einfach ganz ich selbst zu sein überraschend schnell überraschend gut. Ich glaub, die alte verhuschte schüchterne Sozialphobikerin ist - zumindest was Einzel"dating" angeht in den letzten Jahren irgendwann abgebogen und einer zunehmend in sich selbst ruhenden wunderbaren Frau gewichen.

Ich bin schlagfertig heute. Immer noch bissl spröder Stoffel.

Owa, a so, wia's etz is....

I mag des.

I mag mi.

Des bin i a.

Manchmoi.

Wenn i ebn grad neamd's anders bin.


Und so schlucke ich die muffigen Reaktionen auf die, mir dezent entgegen gebrachten Komplimente runter. Frage das kleine Mädchen hinter dem Schilderwald der Römer*) bei jedem Herzchen das mir entgegen fliegt: *Und? Meinsd imma no, dass gleich weh duad? Hasd ollawai no Schieß vor de guadn wipes?* Sie lehnt inzwischen, den Kopf auf die Hände gestützt, fröhlich freudig und leicht schüchtern auf dem Schilderwall. Mit einem verschmitztes Lausdearndllächeln, das alte Glitzern in den Augen, grinst sie mich rotzfrech an: *NÖ!*

Dann streckt sie die Zunge zur Seite raus, hebt das Händchen, den Zeigefinger und wartet gebannt, bis das nächste auf Erwiderung wartende Kompliment rosarot und blinkend zu ihr hinüber gewabert kommt. Ein Picks! Ein fröhlich freches Kichern.

Sie hat Spaß. Ich hier draußen stell mich unauffällig vor die Szene, schenke dem Giasinger meine ganze freundschaftlich distanzierte Energie, gurgle mit einem halben Liter Perwoll meine Stimme und antworte in einer Weichheit die meines gleichen sucht: "Ok, ich kann gaaanz schlecht mit Komplimenten umgehen, aber ich üb das jetzt mal: "Danke".

Und das war auch noch wirklich ehrlich. Krass. Wer bist du, schöne Frau? schmunzle ich mir zu. So ganz für mich. Vor der Leinwand.


Wieder treffen muss ich ihn trotzdem nicht unbedingt. Nicht einmal, wenn zwischen uns geklärt ist, dass zwischen uns sicher niemals nichts passieren wird als eine Bekanntschaft. Freundschaft? Unwahrscheinlich. Aber, man soll ja nicht immer so die Schubladen zuschmeißen. Ich bleibe offen. Nehme still seine sichtlich überraschten Worte an:

"Ich muss sagen, es ist super angenehm mit dir". Halte den spröden Kotzbrocken in mir im Zaum, der schon wieder raus posaunen will: "Das wird mir grad häufiger gesagt".

Gebe der Frau dort auf der Leinwand einen kleinen, liebvollen, versöhnten Schulter-Schulter Boxer.*Wäre ja auch das häufiger nach zehn Jahren, G.*, und halte einfach diplomatisch die Klappe. Es ist ja auch nicht unangenehm mit ihm. Ich spür nur, da wird vermutlich bald die Luft rau sein. Aber, mir gefällt, wie's läuft.

Irgendwas in mir hat sich verändert seit einiger Zeit. Gefällt mir.

Ich mag das.

Es ist so ....


so leicht.

so ruhig.

so offensichtlich einnehmend.


Schön.





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