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002_2023. Hände die auf meinen liegen

  • Autorenbild: GM
    GM
  • 27. Jan. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Juni 2023

"Warum verliebst du dich in einen Mann, der so unglaublich viel jünger ist?"

Gegenfrage: "Warum atmest du, wenn du weißt, dass du doch sterben wirst?" Wie kann sie mir, wie kann überhaupt irgend jemand so eine Frage stellen?

Ich hab es mir nicht ausgesucht. Es hat mich einfach getroffen. Damals, als er da stand, zwischen Jura und Glastür. Ein Blick. Nichts weiter. Er hat mich einfach getroffen. Mitten durch.

Albern, dacht ich. Gibt sich, dacht ich. Passiert mir doch nicht, dacht ich. Platzhalter für, dacht ich. Gib dir Zeit, dacht ich. Lern ihn erstmal ein wenig kennen, dann hat sich das. Dacht ich.

Und immer,

wenn ich dachte: Gut ist, dann rührte ein kleiner, ein persönlicher Moment meine Seele erneut.

Fischkopp, hab ich mir eingeredet.

Freundlich zu jedem. Menschen zu gewandt. Ein typischer Helfer, hab ich mir eingeredet. Freundlichkeit ist kein Flirten, hab ich mir gepredigt. Zugewandtheit keine Verliebtheit. Ich weiß das. Ich weiß das alles. Meine Seele versteht es nicht.


Ich lasse nicht viele Menschen in meine Nähe. Ich lasse noch weniger Menschen in mein Herz.

Er

ist einfach durchmarschiert.



Jünger... Was heißt jünger...

Was ist Alter? Er mag jünger sein. Seine Seele fühlt sich alt an.

Alter... Was ist Alter...

Körper altern. Seelen leben.

Sie spuken wieder durch meinen Kopf, die kleinen Momente, in denen er sich jung anfühlt. Die kleinen Momente, in denen er einen privaten Augen-blick erlaubt.

*Bleib. Bleib in meinem Leben, junger Mann, sonst nimmst du ein Stück meines Herzens mit fort*


Hände. Hände erzählen mehr über einen Menschen als Worte je tun.

Diese Hände, die ...

Darf ich sie noch einmal spüren? Einmal, ohne die Luft anzuhalten?


Erst war es ein Traum.

Dann eine.

Die sich über meine legte.

Unverhofft.


Es folgte das Sehnen.

Sie noch einmal zu spüren.

Diese eine.

Seine.


Träume verblassten. Sehnen wich Sehen.


Bis mein Körper wieder schrie.


Nun legten sich zwei.

Auf meine.

Auf mich.

Führten.

Lang, sanft.

Spürten durch meine. Mich.

Ließen mich spüren, durch seine. Mich.

Führten

ins Erkennen,

ins Verrennen,

in neue Träume.


Da ist er wieder. Der Kampf des Herzens mit dem Kopf.

*Wie kannst du dich nur in einen so jungen Mann verlieben?* fragt der Kopf.

Ich habe keine Antwort auf deine Fragen, Kopf.

Hilf du mir. Du bist die Ratio. Du der Verstand. Wenn du nicht weiß, wie soll ich es.

Ich verurteile mich nicht. Ich habe wirklich versucht, fern zu bleiben. Fern im Herzen.

Es ist mir einfach nicht gelungen.


Der Schrei meines Körpers verhallt. Was bleibt ist der Wunsch, es wäre mir egal.

Ist es das nicht? Ich lebe nur einmal und nichts währt für ewig. Warum nicht ihn im Arm halten, in seinem Duft ertrinken, auf seinem Atem mich verlieren

... wenigstens ein einziges Mal ... ?

Dieser Wunsch brennt.

Brennt in meiner Seele. Brennt in meinem Bauch.

Brennt auf dem Rücken meiner Hände.

Der Hände, die niemals zu träumen gewagt hätten,

diese Hände,

seine Hände

noch einmal so lange spüren zu dürfen.


Warum ich mich ausgerechnet in einen so viel jüngeren Mann verlieben musste?

Weil ich ihn getroffen habe.

Weil er mein Herz getroffen hat.

Weil er ist.


Warum ich mich ausgerechnet in einen so viel jüngeren Mann verlieben musste?

Weil Gefühle nicht nach Alter fragen.

Ja, heute bin ich ein Opfer. Ein Opfer meiner Gefühle. Und es ist gut, wie es ist.

Es wird passieren, was passieren soll.


Ihm aus dem Weg zu gehen, wird nicht gelingen. Es wird nicht gelingen, so fern ich mich halte, Weil Gefühle keine Wege kennen. Sie kommen, sie gehen, wohin es sie treibt. Sie halten sich nicht an Regeln, nicht an Normen. Sie sind, weil sie sind, was sie sind.


Ich kann, ich will mich nicht mehr dagegen wehren.

Nur eines werde ich weiterhin tun:

Das, was geschieht

aus meinen Händen

in andere legen.


Bisous, wunderschöne Hände.

Bisous, alte Seele.


Ihr werdet wohl immer mein Geheimnis bleiben.






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