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03_2023 Bin ich noch da?

  • Autorenbild: GM
    GM
  • 12. Mai 2023
  • 6 Min. Lesezeit

12.05.2023 Couch.

Was ein (Alp)traum. Bin ich noch da?

Ich muss mal wieder schreiben. Nur so, glaube ich, kann ich mir selbst irgendwann beweisen, dass ich wieder hier bin. Nicht dort. Dort drüben. Da auf der Couch. Regungslos. Bewegungslos. Gefangen zwischen den Welten. Bin ich da? Sitze ich wirklich hier an meinem Laptop und lasse - nach Monaten mal wieder – die Finger über die Tasten fliegen? Wirklich? Oder ist auch das nur ein Teil des Traums?

Stelle den Teller zur Seite. Sehe ihn. Klebrige Grapefruitfinger auf den Tasten. Fühlt man so etwas, wenn man nicht hier ist?

Sehe den Strunk der Grapefruit im Bauch des Tellers. Sieht aus wie eine Feuerqualle.

..... Habe ich eigentlich etwas geschmeckt? Ein schneller Blick aus dem Fenster. Nein, es sind zwei Augen die da aus dem Fenster sehen. Zwei Augen die in das helle Grau schauen. Es ist das selbe Wetter, nur eben mit zwei Augen. Der Hund liegt vor mir. Der Kaffee, den ich mir gekocht habe, steht fast ausgetrunken auf dem Tisch.

Es könnten aber auch zwei Traumaugen sein. Ein Traumkaffee.

Wie ist das, wenn man in sich in in der Welt lebt? Wie alt bin ich? Ich wollte meine Mutter anrufen, die war doch bestimmt unten. Vielleicht hätte sie mir sagen können, ob ich wach bin. Sie hätte von außen auf mich sehen können. Aber ich habe sie nicht angerufen. Was hätte sie gesehen? Sie hätte vielleicht entsetzt und hysterisch geschrien, weil ich wirklich nicht mehr dort war. In ihrer Zeitachse. Ihrer Welt. Vielleicht wäre sie gekommen und hätte mir den Beweis geliefert, dass ich bewegungsunfähig, mitteilungsunfähig für ein Leben in dieser Innenwelt gefangen sein werde? Aber meine Mutter lebte ja nicht mehr. Oder lebte sie nur nicht mehr unter mir? Ich war doch meiner Wohnung. Schon sehr lange. Warum war da jetzt ein Gedanke an meine Mutter?

Wo bin ich, wo war ich, welches Leben lebe ich gerade?


Dann bin ich wieder weg. Tief.


So tief, so schwer, so weg. Es ist kein Loch. Es ist tief dunkel, nicht schwarz. Es ist einfach nur die schwerste, tiefste Stille, das nichteste Nichts.

Sack - weg.

Dann wieder ein *Ich muss doch raus hier!* Wenn ich noch lange hier drin bleibe, dann wird mich keiner mehr finden. Dann bin ich für ewig hier. Mich wird auch keiner suchen. Denn da ist keiner, der mich suchen wird. Doch die Mutter anrufen. Oder den jemand, der vielleicht doch schauen würde, warum ich angerufen habe. Aber wer war das?

Du musst die Augen aufmachen, G. Mir ist klar, ich muss mich, wieder einmal, selbst raus ziehen. Es ist keiner da. Es ist schon seit Jahren keiner mehr da, dem es auffällt, wenn ich nicht da bin. So viel weiß ich wieder. Noch. Oder doch wieder?

Mach die Augen auf, G.

Mein Ich, mein Körper, das Ganze hier, es will nicht.

Mach die Augen auf.

Beide.


...

Eins.

Sieht in das helle Grau da draußen.

Es ist das selbe Wetter. Wie im Traum. Wie vor dem Traum. Wie als ich mich hingelegt habe.

Auge auf. Links. Auge! Auf!

Es ist ein Kampf. Er gelingt nicht. Aber es ist kein Kampf der von Gedanken, von Panik, Angst begleitet wird. Es ist eben Augen auf! Beide!

Und es gelingt nicht.

Eine Instanz über dem "Augen auf" wünscht zurück zu fallen in dieses tiefe, erholsame, schwere Nichts.

Und ich falle.

Weiß nicht, wie lange ich weg bin.

Aber jetzt muss ich. Langsam muss ich. Sonst bleibe ich ewig in diesem Zustand.


Augen auf.

Mach die Augen auf, G.

Mein Ich, mein Körper, das Ganze hier. Es will nicht.

Mach die Augen auf.

Beide.


...

Eins. Geht auf.

Sieht in das helle Grau da draußen. Der selbe Lärm der vorbeifahrenden Autos.

Es ist das selbe Wetter. Wie im Traum. Wie vor dem Traum. Wie, als ich mich hingelegt habe.

Auge auf. Links. Auge! Auf!

Bin ich in der Zeitleiste? Bin ich da? Wo bin ich?

Ich bin ganz tief drin.

Das, was da statt findet ist weit vor mir.

Das andere Auge? Nein.

Es ist ein Ringen. Anstrengen. Er gelingt nicht. Unruhe. Was ist los? Mach halt das zweite Auge auf. Unruhe streift meinen linken Arm entlang. Und es gelingt nicht.

Eine Instanz über dem "Augen auf" wünscht zurück zu fallen in dieses tiefe, erholsame schwere Nichts.

Und ich falle.

Weiß nicht, wie lange ich weg bin.

Aber jetzt muss ich. Langsam muss ich. Sonst bleibe ich ewig in diesem Zustand.


Mach die Augen auf, G.

Mein ich, mein Körper das Ganze hier will nicht.

Mach die Augen auf.

Beide.


...

Eins. Mehr nicht.

Eins sieht in das helle Grau da draußen. Ich höre den selben Lärm der vorbeifahrenden Autos.

Hört man so etwas, wenn man nicht wach ist? Wenn man nicht im Hier ist?

Es ist das selbe Wetter. Wie im Traum. Wie vor dem Traum. Wie, als ich mich hingelegt habe.

Auge auf. links. Auge! Auf!

Bin ich in der Zeit? In welcher Zeit? Wo bin ich?

Ich bin ganz tief drin oder hier? Auf der Couch. Habe ich mich vorhin hingelegt oder spuken nur Blitze durch meinen Kopf? Wie lang liege ich schon hier?

Unruhe. Wegdrücken. Was, wenn ich in meinem Körper gefangen bin?

Regungslos? Bewegungslos? Unfähig zu reagieren?

Ich muss das zweite Auge aufmachen. Das zweite Auge ist der Beweis. Dass ich hier bin.

Das ich Herr bin. Herr meiner Sinne. Befehlshaber über meinen Körper.

Auge! Auf!

Über mir, das große Ganze, es will zurück. Zurück in das große Nichts. Da hin, wo kein Denken ist, wo kein Fühlen ist, wo kein .. .wo eben nichts ist. Nur Erholung.

Erholung! Genau! Bestimmt braucht er einfach noch Zeit, sich zu erholen. Mein Körper ist fertig nach all diesen Monaten. Bestimmt braucht er einfach nur noch ein wenig tiefen tiefsten Schlaf.

Schlaf.

Schlaf, G., schlaf.


Ich falle.

Weg bin ich.


Weiß nicht, wie lange ich weg bin.

Aber jetzt muss ich. Langsam muss ich. Sonst bleibe ich ewig in diesem Zustand.


Augen auf.

Mach die Augen auf, G.

Mein ich, mein Körper das Ganze hier, es will nicht.

Mach die Augen auf.

Beide.


...

Eins. Geht auf.

Sieht in das helle Grau da draußen. Der selbe Lärm der vorbeifahrenden Autos.

Es ist das selbe Wetter. Wie im Traum. Wie vor dem Traum. Wie als ich mich hingelegt habe.

Auge auf. links. Auge! Auf!

Bin ich in der Zeitleiste? Bin ich da? Wo bin ich?

Ich bin ganz tief drin.

Das, was da statt findet, ist weit vor mir.

Das andere Auge? Nein.

Es ist ein Ringen. Anstrengen. Er gelingt nicht. Unruhe. Was ist los? Mach halt das zweite Auge auf. Unruhe streift meinen linken Arm entlang.

Das Auge geht nicht. Ich muss meine Mutter anrufen, die muss hoch kommen, schauen. Aber wenn sie mich dann wieder ins Krankenhaus einliefern? Krankenhaus..... Da war etwas. Gefühlsfetzen. Erinnerungen. Einsam. Niemand. Krankenhaus. Kein Krankenhaus! Es wird niemand da sein, der sich in diesem Zustand um mich kümmert. Mutter? Da stimmt etwas nicht!

Wo bin ich? Bin ich? Bin ich Herr meiner Sinne? Was ist los? Warum kann ich nicht aufstehen. Wo doch alles in mir aufstehen will? Klar sein will? Warum kann ich nicht klar sein.

Einfach wieder wegdriften? Irgendetwas stimmt nicht. Was stimmt nicht.

Wenn ich das Auge nicht aufmachen kann, wenn ich mich nicht wach halten kann, dann muss ich mich aufsetzen. Irgendetwas tun, dass mir beweist, ich bin noch da.

Wenn ich erst sitze, dann wird mein Geist mein Körper schon so wach werden, die Sinne zurück kehren. Das Auge zurück kehren. Die Zeit zurück kehren.

Ich muss das schaffen!

Ich schaffe es nicht.

Angst streift meinen linken Arm. Verzweiflung will sich breit machen.

Dann lieber fallen. Ganz tief in mich hinein fallen.

Alles ist besser als dieser Dämmerzustand.


ich falle. In das Große nichts.

Wie lange ich schon weg bin, ich weiß es nicht.

Nur irgendwas stimmt nicht.

Raus. Ich muss nach vorne treten, ich muss diese Spirale verlassen.

Ich muss.

Mein Körper muss. Sich bewegen.

Rolle mich vom Sofa. Krabble auf allen vieren Richtung Stufen. Dämmerzustand.

Dämmerzustand lichte dich........ Nichts.

Aber ich krabble doch. Oder nicht?

Ich mache einmal die Augen zu dann wieder auf. Dann werde ich sehen.


Augen auf.

Mach die Augen auf.

Mein Körper will nicht.

Mach die Augen auf.

Beide.


...

Eins. Geht auf.

Sieht in das helle Grau da draußen. Der selbe Lärm der vorbeifahrenden Autos.

Es ist das selbe Wetter. Wie im Traum. Wie vor dem Traum. Wie als ich mich hingelegt habe.

Auge auf. Links. Auge! Auf!

Ich bin ganz tief drin.

Das, was da statt findet ist weit vor mir.

Das andere Auge? Nein.


Verzweiflung streicht meinen linken Arm, dann versinke ich erneut.


Ich muss. Wie viel Zeit ist wieder vergangen. Wenn ich es jetzt nicht langsam schaffe, ...dann...

Aufrichten. Hinsetzen.

Fühlt sich nicht an. Ich sitze, aber ich fühle es nicht.

Wo bin ich jetzt? Im Traum? Im hier? Wer bin ich eigentlich inzwischen? Was hat mich in diese Spirale getrieben? Wo begann sie? Am 12.05.23 vor meinem Rechner? Wieder einmal krank? Seit drei Wochen schon wieder krank? Mal gesund mal krank? Mal ein Auge auf und dann wieder Absturz? Oder war das alles hier nur ein Spuk der auf den anderen folgt und ich bin schon Jahre hier drin. Ganz weit hinten? Da hinten im Dunkeln? in diesem Nichtsraum?


Ich muss hier raus kommen. Reiß dich zam!!!!



Nun sitze ich hier und tippe, habe mit zwei Augen das helle Grau dort draußen gesehen, dem Meisenmann, dem Mörder meines Pieps, ein paar Maden aus der Tiefkühle geholt und auf die Terrasse geschmissen, damit er seine Brut durch bekommt. Bin nach oben gestiefelt, habe mir einen Kaffee gekocht, eine Grapefruit geschält. Und sitze nun eben hier und tippe. Nach Monaten wieder einmal.


....

und weiß immer noch nicht wirklich, ob ich wirklich bin.


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