Worum es hier geht? Um das Nichts, um den Weg, die Momente, das treiben lassen, den AugenBlick
- GM
- 1. Sept. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. März 2022
Ich bin eine Episodentippslerin und habe vor x Jahren bei einer kurzen Vollbremsung meines Körpers und somit irgendwie auch meines Lebens-ver-laufs wieder angefangen. Es ging damals so fix, dass ich nichts mit hatte, als mein Handy, die Klamotten am Leib und Zeit. Unendlich viel Zeit.
Wir starten September 2020. Mit einem Krankenhausaufenthalt von jetzt auf gestern inklusive einer bereits mitgebrachten L3H2 Kleintransporterladung Schmerzen. Aber es geht nicht um die Krankheit, es geht um das Erleben der Zeit, vielleicht auch irgendwie um dem Umgang mit der Situation. Das darf jeder für sich entscheiden. Und, wie gesagt, heute, 2022 ist "gut wieder". Soweit. Grins. Ich bin zum Glück - bis auf die ungebetenen Fahrgäste, die offensichtlich lebenslang ein Zugabteil besetzen, ab und an zu viel saufen, herum grölen, mir den Körper vollkotzen - gesund. Altersbedingt und lebenswandelnd benutzt, aber gesund.
Die ganze Schreiberei hat auch kein Ziel. Keinen Zweck. Kein Thema.
Wenn's meine Finger juckt, wenn das Leben Regie übernimmt, dann passiert mir das einfach. Das Schreiben. Ein paar meiner Freunde und Bekannten lieben meine Texte. Drum dacht ich, ... dann halt gleich so. Spart mir das Emails verschicken und sie benzen ja schon lange an mich hin. Mach das öffentlich, schreib ein Buch. Das fände ich überheblich. Aber ein Blog, ok. Nun ist er zugänglich für alle, die wollen. Vielleicht macht es euch, die ihr jetzt hier vor dem Bildschirm sitzt ja auch Spaß, hie und da
mit meinen Augen auf das zu sehen, was passiert,
wenn scheinbar nichts passiert.
Im Moment fehlt mir ohnehin zunehmend die Muse. Wer wieder durchs Leben rennt, der sieht einfach nicht mehr so viel, wie, wenn er am Boden sitzend in den Feinheiten und Erinnerungen grundeln kann. Am Boden des Alltags verliert man gern die Höhen und Tiefen, die das Leben ausmachen aus dem Blick. Man sitzt einfach zu viel.
Wundert euch nicht, wenn ihr Anspielungen nicht versteht. Ich schreibe ja keine Memoiren. Und eigentlich auch nicht für euch, sondern für mich. Infolge dessen könnte es passieren, dass mein Kopf zwischendrin Jahre zurückspringt, um hie und da einen kleinen Napp "damals" zu sich zu nehmen. Erinnerungen, die vom heute aus dem Haus geklingelt werden. Möglicherweise habe ich euch die noch nicht persönlich vorgestellt. Möglicherweise werde ich das auch nie tun, weil diese Erinnerungen meine ganz intimen Freunde bleiben. Möglicherweise habt ihr aber auch die Lust am Lesen schon verloren, wenn ich sie dann doch noch aus der Deckung ziehe.
Erwartet auch keinen roten Faden. Erwartet keinen Strang. Kein "was ist die Intention der Protagonistin" oder ähnliches. Geht mir eh auf den Senkel. Warum muss immer alles vorwärts streben? Einer Linie folgen?
Treiben lassen!
Immer vorwärts... Tut das Leben doch auch nicht. Wer das noch glaubt in unserer Zeit, dem mein herzliches Mitgefühl. Der Fluss an dem ihr sitzt, der wirbelt auch mal, sammelt sich irgendwo, verirrt sich und "hups", da geht's ja doch seitwärts, abwärts und somit vielleicht auch wieder ein Stück zurück. Vielleicht wird's irgendwo ein baziges Loch, in dem ein Teil des Ganzen - nie wieder gesehen - versickert. Vielleicht saugt die Sonne es irgendwann als Nebelschwaden wieder an eure Oberfläche. Wer weiß das schon.
Ich schreibe nicht, um eine Geschichte zu erzählen.
Ich male einfach Bilder auf 0 und 1, so wie früher auf Papier.
Und, wenn euch das ein oder andere zu still, zu laut, zu persönlich oder zu unanständig wird... ihr einen anderen Humor, vielleicht weniger schwarz, vielleicht weniger empfänglich für Selbstironie habt, dann kann ich euch nur freundlich schmunzelnd antworten:
Es sind immer eure Bilder, die in eurem Kopf entstehen. Ich kann sie euch nicht hinein pflanzen.
An meinem Kühlschrank hängt seit Jahren ein Cartoon, den mir eine sehr kluge, mütterliche Freundin einmal vermacht hat. Ein - Pardon - alter Sack, der hochroten Kopfes, spuckend und wütend vom Restauranttisch aufspringt und den Kellner anbrüllt: "Ich will sofort den Geschäftsführer sprechen! Mir hat einer in die Hose geschissen!" Eine sehr westlich buddhistische Lehre, die ich mir selbst immer wieder gern vor Augen führe,
wenn mir mal einer .... ihr wisst schon was.
Wie ich jetzt darauf komme? Was das mit euch zu tun hat? Keine Ahnung. Muss es denn gleich mit euch zu tun haben? Seht ihr. Das ist das mit dem "mir hat ...". Wir fühlen uns viel zu schnell angesprochen. Dabei sind das meist Selbstgespräche. Und glaubt mir, wir sind alle nicht frei davon. Ich schon gar nicht.
Also. Ich schreibe hier für mich und lasse meine Gedanken fließen, wohin sie wollen.
Steigt an der Quelle, dem Ursprung mit ein, lest den Blog wie ein Buch. Dann fließt ihr den Fluss mit mir hinunter. Oder steigt ein und aus, wann immer ihr wollt ;-)
Ich steig dann mal 2020 ein. Wer mir bis heute folgen will hat also noch eine Zeitreise vor sich bis heute, hier vor dem Bildschirm.
Und wenn ich das Bloggen nicht beherrsche und die Beiträge durcheinander kommen. Dafür habe ich Kategorien 2020, 2021... erstellt und die Beiträge nummeriert ;-) Ich habe nicht gesagt, dass es einfach wird. Hehe.
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